KlangSang

Konzentriertes improvisierendes Singen mit frei gewählten Tönen. Ein gemeinsamer Klang in einer Gruppe entsteht, verändert und entwickelt sich. Alle können mitmachen mit den Tönen, die ihnen gerade zufallen, alle Töne sind richtig.

Die Kinder sitzen im Stuhlkreis mit Blick nach innen. Die Lehrperson erläutert zuerst die Spielregeln:

«Wir schliessen nachher alle die Augen und atmen langsam im eigenen Rhythmus ein und aus. Danach beginnen wir beim Ausatmen einen beliebigen Ton zu summen und wechseln dann langsam zu Vokalen. Jede und jeder singt den eigenen Ton einen Atem lang und atmet dann langsam wieder ein. Der Ton darf nach dem Einatmen gewechselt werden. Wir stellen uns vor, dass wir in unserem Kreis einen grossen Klangdom, einen Kirchenraum mit Klang füllen oder eine wachsende Klangkugel in unserer Mitte mit unseren Stimmen entstehen lassen. Wenn jemand nicht singen mag, dann hört sie oder er einfach zu. Das Spiel geht mindestens fünf Minuten und geht so lange, wie wir mögen. Wir lassen die Augen geschlossen und sprechen nicht».

Nachdem alle die Augen geschlossen haben, beginnt die Lehrperson mit dem Summen eines Tones, die Kinder steigen dann allmählich ein (Summen auf mmmm, nnnn oder ng).

Allmählich lauter werden und in Vokale übergehen.

Nach vier Minuten (oder je nach Situation auch erst später) langsam leiser werden und wieder ins Summen zurück und abschliessen.

Methodische Hinweise

  • Bei unruhigen Gruppen mit einem Stillekreis beginnen: «Wir schliessen die Augen und sind eine halbe Minute ganz still.» Allmählich über mehrere Lektionen die Dauer steigern.
  • Vor dem Beginnen Ruhe abwarten.
  • Bei aufkommender akustischer Unruhe (Kichern, Husten, Räuspern etc.) versuchen, mit Blicken, Gesten oder sanften Berührungen die Kinder wieder in den Klang zu holen. Es kann auch gelingen, die entstehende Unruhe klanglich zu integrieren.
  • Nicht zu früh abbrechen.
  • Mit der Zeit können auch andere Klänge und Geräusche einbezogen werden. (zum Bsp. Konsonanten, Räuspern und Husten, Glissandi etc.). Dadurch entstehen immer wieder neue Klangdome.

Die Improvisation aufnehmen und gemeinsam anhören. Das kann zum Anlass werden, die Klänge verbal zu benennen, sie in eine Farbflächenmalerei umzusetzen oder sich dazu zu bewegen.

Didaktische Kommentare

  • Das Spiel fördert und braucht Aufmerksamkeit, Konzentration und Vertrauen in der Gruppe.
  • Der Gestaltungsprozess ist offen und vor allem durch die Präsenz der Lehrperson und ihren Kontakt zu den Kindern in einem gewissen Masse zu steuern.
  • Es braucht mindestens drei Minuten, um den Kindern zu ermöglichen, sich einzulassen (s.o.).
  • Jedes Kind kann seine eigene Stimme einbringen und so tönen, wie es kann und will. Das können alle.

Sehr häufig entstehen harmonische, konsonante Klänge. Es ist schwieriger, reibende, dissonante Klänge zu singen. Das gibt Gelegenheit die unterschiedlichen Charakteristiken von Zusammenklängen zu thematisieren. 

Infrastruktur und Materialien

  • Stuhlkreis
  • Genügend Platz an einem ruhigen Ort (auch draussen möglich)
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