Improvisationswerkstatt

Auf der harmonischen Grundlage der andalusischen Kadenz können Melodien improvisiert oder komponiert werden.

Die anadalusische Kadenz oder spanische Kadenz ist eine Akkordfolge in Moll, welche u.a. in der andalusischen Volksmusik verwendet wird. Die Stufenabfolge in Moll ist: I - VII - VI - V7, wobei die V-Stufe in Dur gespielt wird. Die daraus resultierenden absteigende melodische Struktur eignet sich gut, um zu improvisieren oder eigene Melodien zu komponieren.

Methodische Hinweise

Die vier Stimmen werden auf Stabspielen erarbeitet. Auf den Zählzeiten 2, 3 und 4 in den ersten drei Stimmen wird pausiert.

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Improvisation

Durch Ausprobieren können anschliessend auf den Zählzeiten 2 bis 4 mit Tönen experimentiert werden. Der Tonraum kann auf die diatonische Skala beschränkt werden. In A-Moll sind dies die Töne der unteren Stabspielreihe oder die weissen Tasten des Klaviers.

Komposition als Möglichkeit

In einem weiteren Schritt werden die entwickelten Melodien auf der Notenvorlage notiert. Die Kompositionen der Gruppen werden vorgespielt. Als Formverlauf eignet sich hier besonders das Kettenrondo: ABACADAEA, wobei B, C, D,... die Gruppenpräsentationen sind. A ist der gemeinsame Teil auch Ritornell genannt. In diesem Fall die absteigende Linie in der Notationsvorlage.
Ritornell - Couplet (Gruppe 1) - Ritornell - Couplet (Gruppe 2) - Ritornell - Couplet (Gruppe 3) - Ritornell

Variante

Das unten stehende Playback dieser Akkordfolge kann als harmonische Stütze verwendet werden. Idealerweise begleitet die Lehrperson auf der Gitarre oder dem Klavier im Hintergrund und die Schülerinnen und Schüler können dazu improvisieren.

Didaktischer Kommentar

Die Unterrichtseinheit folgt dem Prinzip der Aktionsweisen der Elementaren Musikpädagogik (EMP). In der Phase der Sensibilisierung tauchen die Lernenden in die Klangwelt dieser Akkorfolge ein, indem sie die absteigenden Linien auf Instrumenten spielen. In der Exploration experimentieren sie auf spielerische Art und Weise mit neuen Tönen, wobei das Tonmaterial auf die Diatonik beschränkt wird. Darauf folgt die Phase der Improvisation, in welcher sich Muster herausbilden, welche den Klangvorstellungen der Musizierenden entsprechen und wiederholbar sind. Diese Phase geht schliesslich in die Komposition über, in welcher die Melodie notiert wird. Mit der Gestaltung der Akkorfolge wird die Sequenz abgeschlossen. Dabei werden Solis wie auch Gruppenimprovisationen präsentiert.

Quelle

Dartsch, M. (2014): Musik lernen - Musik unterrichten. Wiesbaden: Breitkopf & Härtel

Infrastruktur und Materialien

  • Stabspiele
  • Notenvorlage
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Medien zu diesem Beispiel

Dokumente

Notenvorlagen für die Kompositionen

PDF dieser Einheit

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Zuordnungen

Autor/in

Reto Trittibach