Die Viererbande

Spielidee zum Kennenlernen und Gestalten von vierzähligen rhythmischen Mustern, die zur Begleitung von Musik und/oder Bewegung eingesetzt werden können.

Rhythmen in Musik und Bewegung bauen auf Pulsation auf. Eine elementare Keimzelle sind Vierergruppen. Folgende Beispiele zeigen mögliche Rhythmen innerhalb dieser Vierergruppen.

Beispiele

Zählzeit	1	2	3	4
Pulsation	o	o	o	o
Rhythmus 1	x	o	x	x
Rhythmus 2	x	o	x	o
Rhythmus 3	x	o	o	x
...
Rhythmus mit Betonung und Taktstruktur	X	x	o	x

Legende

o	Puls	stumm/nicht hörbar
x	Schlag	z.B. klatschen
X	betonter Schlag	z.B. stampfen

Diese Vierergruppen werden im Folgenden als „Viererbande“ bezeichnet. Mit dieser Struktur lässt sich in unterschiedlichsten Unterrichtsfeldern inhaltlich arbeiten. Nachfolgend werden drei exemplarische Ideen aufgeführt.

1. Klingende Viererbande umsetzen

Vier Kinder bilden eine Reihe. Manche Kinder stehen und klatschen (x), andere sitzen und bleiben stumm (o).
Ein weiteres Kind zeigt in einem Puls der Reihe nach von links nach rechts auf die vier Kinder, die entweder klatschen oder stumm bleiben. So entsteht ein Rhythmus.
Bei fortgesetzter Wiederholung dieser Viererbande entsteht ein rhythmisches Muster.
Funktioniert das auch, ohne dass das fünfte Kind die Pulse anzeigt?
Viererbande besser hörbar machen: Der erste Impuls einer Viererbande x wird nicht geklatscht, sondern mit dem Fuss gestampft (dies gilt nur, wenn an der ersten Stelle der Reihe ein x steht). Dafür kann das Zeichen X als Grossbuchstabe verwendet werden. Auf diese Weise entsteht eine Taktstruktur.

2. Viererbanden suchen, benennen und erraten

Die üblichsten Viererbanden Xooo, Xoxo, Xxxx, oxox, Xoxx, Xxxo, Xxox und Xoox durch Umstellen der Reihe suchen und umsetzen.
Benennen der verschiedenen Varianten: Die Schülerinnen und Schüler eigene Vorschläge zur Notation machen lassen.
Verknüpfen mit konventionellen Notationsformen oder Rhythmussilbensprache: Xxxo entspricht „ta ta ta-a“ oder „Schritt Schritt sto-o“.
Ratespiel: „Welche Viererbande hört ihr?“

3. Viererbanden anordnen, legen und spielen

Die Rhythmen können neben der hörbaren Darstellung wie im Spiel „Klingende Viererbande“ auch grafisch oder konventionell auf Einzelkärtchen (jeweils x oder o) geschrieben und als gelegte Notation von einem oder mehreren spielenden Kindern umgesetzt werden.
Neben den wiederholten Viererbanden lassen sich mit den Kärtchen auch fortlaufende Rhythmen legen und umsetzen, beispielsweise Xoxx Xxox Xoox …
Es können auch zwei Spielgruppen gebildet werden, die abwechselnd oder gleichzeitig klingen.
Um eine Taktstruktur zu verdeutlichen, kann ein zusätzliches Zeichen X für einen gestampften Impuls eingeführt werden.

Methodische Hinweise

Die nicht klingenden Pulse (o) werden am einfachsten mit einer Bewegung in der Luft ausgeführt. So bleibt der Puls stabiler erhalten.
Die Schülerinnen und Schüler koordinieren sich in der Gruppe akustisch und visuell. Ein gemeinsamer Körperpuls wie rhythmisches Wippen oder Ähnliches ist dabei sehr hilfreich. Das Wippen kann auch gemeinsam mit den Schülerinnen und Schülern zum Einzählen verwendet werden.
Die Einteilung in Vierergruppen wird mit Vorteil mit Abständen grafisch sichtbar gemacht, beispielsweise xoxx xxox xoox.

Didaktischer Kommentar

Die Spielideen bilden eine Basis für einen handelnden Zugang zu rhythmischer Gestaltung und ermöglichen eine Beschäftigung mit elementaren rhythmischen Strukturen über einen längeren Zeitraum.
Die zentrale Verbindung von Rhythmus und Bewegung kann in der Umsetzung der Viererbanden erfahren werden. Mit Vorteil koordiniert sich eine Spielgruppe in einem gemeinsamen Körperpuls.
Viererbanden lassen sich vielseitig ausbauen, beispielsweise zum Trommelstück, zu einer Liedbegleitung oder zur Begleitung eines bereits bestehenden Audios. Ausserdem können sie Teil einer Bewegungschoreografie oder Hintergrund eines gerappten Text(ausschnitt)s werden.
Es werden nur wenige Materialien benötigt. Auch ein besonderer Raum ist nicht erforderlich.
Viele Spielideen eignen sich hervorragend zur Rhythmisierung in verschiedenen Unterrichtsfächern oder können als Klassenrituale eingesetzt werden.
Es sind viele Bezüge zu anderen Unterrichtsinhalten aus den Bereichen „Sprache“, „Mathematik“, oder „Bildnerisches Gestalten“ möglich.